Gestern sollte die abschließende Pilgermesse der Heiligtumsfahrt in Aachen eigentlich von Rainer Maria Kardinal Woelki gehalten werden. Nach viel Kritik und Widerstand gegen diese Entscheidung, verkündete Bischof Helmut Dieser am Samstagabend, dass die Messe von ihm und Domprobst Rolf-Peter Cremer gefeiert werde.
Die Entscheidung begrüßen wir ausdrücklich! Wir finden es sehr gut, dass Bischof Dieser diese notwendigen Schritte ergriffen hat und als Konsequenz haben wir als KjG Diözesanverband Aachen auf unseren geplanten stummen Protest verzichtet.
Wir hadern jedoch mit der Begründung von Bischof Dieser. Er begründete die Absage damit, dass Woelki derzeit eine „Projektionsfläche für viele Probleme“ sei und daher die Angst bestand, dass der Gottesdienst in Krawall hätte umschlagen können. Dieser Aussage können wir nicht zustimmen!
Sie schafft ein verzerrtes Bild:
Zum einen von einem Mann, der zu Unrecht Kritik erfährt und vor einer Art Mob geschützt werden muss und zum anderen von den Menschen, die Protest angekündigt hatten und als ebendieser Mob erscheinen.
Die geplanten Proteste wären bunt und kritisch geworden, aber vor allem auch stumm, friedlich und ohne die Absicht einer Störung der Pilgermesse abgelaufen. Das Problem geht nicht von den Protestierenden aus, sondern von Kardinal Woelki und der Entscheidung, ihn, der durch seine Äußerungen und Handlungen bzw. die unterbliebenen Handlungen, für diese Feier einzuladen und an dieser Einladung festzuhalten. Wir finden es sehr schade, dass Gläubige, die sich für eine positive Veränderung unserer Kirche einsetzen, derart negativ wahrgenommen und beschrieben werden.
Als KjG stehen wir klar hinter Bischof Dieser und der Absage der Messfeier mit Kardinal Woelki, erhoffen uns aber für die Zukunft wieder den sensiblen Umgang mit Formulierungen, den wir von unserem Bischof gewohnt sind.